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unter 80,000 feine Auswahl treffen, und so wurde verhltni-mig nur Wenigen die Rettung nach der Schweiz mglich. Whrend der Belagerung waren alle Kellerlcher mit Mist oder Eichenlohe verstopft, alle Thren vernagelt, alle Portale mit Brettern verstellt. In den Kellern, in welchen oft fnfzig Personen, faurn am Tage sich herauswagenb und an den Husern sich hinschleichend, zusammenlagen, entwickelte sich eine pestilenzialische Luft. Selbst hier kamen Ver-Wunbungen und Tobesflle vor, wenn die Stockwerfe zu-sammenstrzten. Es sollen 3000 Menschen gestorben sein, besonbers groß war in Folge des Milchmangels die Sterblichkeit unter den fleinen Kinbern. lieber 800 Huser waren Zerstrt ober beschbigt, feine hundert, die frei von Kugeln geblieben. In ganz Deutschland gab sich die grte Teilnahme fr die unglckliche Bevlkerung kunb, und bebeutenbe Untersttzungen flssen bahm. Die Civil- und Militrbehrben thatett alles Mgliche zur Linberung des Elenbs.
Nach dem Falle von Straburg waren im Elsa noch die Festungen Bitsch (vgl. 6.), Schlettstatt und Belfort im Besitz der Franzosen. Da die Beschieung der Bergfestung Ssttfch sehr schwierig, die Aushungerung der Besatzung nicht mglich war, so blieb sie, ohnehin von geringer Bedeutung, nur lose cernirt. Der Sieger von Straburg schritt zur Be-lagerung von Schlettstabt und nach bessen Fall (24. October) Zu der des noch strkeren Belfort, eine Feste, welche die Psse vom Rhonethal zum Rheinthal beckt. Hier fanben viele und heftige Kmpfe Statt. Die Festung wurde am 8. November cerntrt, ergab sich aber erst im Februar des folgenden Jahres, während Neubreisach, auch ein wichtiger Punkt des Elsasses, nach vierwchentlicher Belagerung am 10. November gefallen war. Durch die Eroberung dieser festen Pltze war der Besitz des Landes gesichert, und die neu eingesetzten deutschen Ver-waltungsbehrden fanden hier ein reiches Feld der Thtigkeit, die freilich durch den Widerstand der franzsischen Beamten nicht wenig erschwert wurde.
Noch aber war Metz in den Hnden der Franzosen, die ' Hauptstadt des Moseldepartements, mit einer Bevlkerung l von etwa 60,000 Einwohnern, einer der grten Waffenpltze > Frankreichs, der wegen seiner weit vorgeschobenen Forts auch
@ta(fe' "nieste Geschichte 3. Aufl. 29
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Straburg Elsa Belfort Belfort Elsasses Frankreichs
glaubte vielmehr fr feine Dynastie am besten zu sorgen, wenn er die Interessen des Reichthums wahrte, ohne zu be-denken, da die Kluft zwischen feinem Throne und der Masse, fr deren Bedrfnisse er von vornherein nicht gesorgt hatte, dadurch immer mehr erweitert wurde.
Ludwig Philipp hatte seit seiner Thronbesteigung durch Klugheit und Beharrlichkeit wie durch die Gunst des Glckes der alle ihm entgegenstehenden Hindernisse und Gefahren obgesiegt, und hoffte seinem Nachfolger einen befestigten Thron zu hinterlassen, als ihn ein furchtbarer Schlag an den Un-bestand menschlicher Dinge erinnerte. Der Herzog von Or-leans fuhr am 13. Juli 1842 nach dem Schlosse Neuilly, um sich vor seiner Abreise nach dem Lager in St. Omer von seiner Familie zu verabschieden. Unterwegs wurden die Pferde scheu, er sprang aus dem Wagen, wurde aber ausgleitend so heftig gegen das Pflaster geschleudert, da er, aller rztlichen Hlfe ungeachtet, Abends um 6 Uhr den Geist aufgab. Er war zweiunddreiig Jahre alt, hinterlie eine Wittwe, Helene, geborene Prinzessin von Mecklenburg-Schwerin, und zwei Shne, von denen der Gras von Paris erst vier, der Herzog von Chartres kaum zwei Jahre alt war. Der König lie das Haus, in dem der Prinz gestorben, ankaufen, niederreien und an feine Stelle eine dem heiligen Ferdinand geweihte Kapelle errichten.
Der Schmerz der kniglichen Familie der den Tod des allgemein geachteten und beliebten Prinzen war grenzenlos und erregte in den weitesten Kreisen aufrichtiges Mitgefhl. Auch blieb dieser Trauerfall nicht ohne politische Folgen. Da fr den Fall des Ablebens des schon 69jhrigen Knigs eine lange Vormundschaft in Aussicht stand, so wurde ein Regentschaftsgefetz in Antrag gebracht, das die Regentschaft aber nicht der Mutter des Minderjhrigen, der Herzogin He-lene von Orleans, der angeblich ihr Protestantismus im Wege stand, sondern dem beim Volke unbeliebten Herzog von Nemours bertrug. Das Gesetz wurde von der Kammer ge-nehmigt, der Antrag auf eine Dotation fr den Herzog aber zurckgewiesen.
Inzwischen gewann die Opposition gegen die Regierung in der Kammer wie noch mehr in der Tagesprefse fortwh-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Helene Chartres Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Neuilly Mecklenburg-Schwerin Paris
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und allen Gestirnen ab: ferner zwei blühende Städte, die
eine voll von Hochzeitsfesten und Gelagen, mit Volksver-
sammlungen, Markt, hadernden Bürgern, Herolden und Obrig-
keiten: die andere von zwei Heeren zugleich belagert; in den
Mauern Weiber, unmündige Kinder, wankende Greise; die
Männer der Stadt vor dieser draußen in einem Hinterhalt
gelagert und den Hirten in die Heerden fallend. Auf einer
andern Seite Schlachtgetümmel, Verwundete, Kampf um
Leichname und Rüstungen. Weiter schuf er ein lockeres Brach-
feld, mit Bauern und Ochsen am Pflug: ein wallendes
Aehrenfeld voll Schnitter, seitwärts unter einer Eiche die
Mahlzeit bereit; weiter einen Rebengarten voll schwarzer,
schwellender Trauben, an Phählen von lauterem Silber,
ringsum einen Graben von blauem Stahl und ein Gehänge
von Zinn; eine einzige Furche führte durch den Weingarten,
und eben war Lese: Jünglinge jauchzten, und rosige Jung-
frauen trugen die süße Frucht in schönen Körben davon;
mitten in der Schaar ging ein Leierknabe, den aüdere um-
tanzten. Weiter schuf er eine Rinderheerde aus Gold und
Zinn, längst einem wallenden Fluß, mit vier goldenen Hirten
und neun Hunden; vorn in die Heerde waren zwei Löwen
gefallen, und hatten einen Farren gefaßt, die Hirten hetzten
ihre Hunde, die bellend auf Sprungweite vor den Löwen
standen Wiederum schuf er eine unmuthige Thaltrift von
silbernen Schafen durchschwärmt: mit Hirtengehägen, Hütten
und Ställen: endlich einen Neigen von blühenden Jünglingen
und Jungfrauen in glänzenden Gewänden, jede Tänzerin
schmückte ein Kranz, die Tänzer hatten goldene Dolche an
silbernen Riemen hangen; zwei Gaukler drehten sich im Kreise
zur Harfe eines Sängers; Zuschauergedränge umgab den
Reigen. Um den äußersten Rand des Schildes schlang sich
der Strom des Oceans wie eine Schlange.
Als Hephästos den Schild vollendet hatte, schmiedete er
noch einen Harnisch, dann einen Helm und zuletzt die Bein-
schienen, und alle diese Geschenke brachte die Göttin ihrem noch
immer klagenden Sohne.
In der Volksversammlung versöhnte sich Achilles mit
Agamemnon, und nun zog das Heer in die Schlacht, an der
nicht nur Menschen, sondern diesmal die Götter des Olymps
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62
machten sich die Griechen auf und durchwanderten das Eiland,
mit den Pfeilen wilde Ziegen zu ihrer Nahrung erlegend.
Auch fehlte es ihnen nicht an lieblichem Weine, den sie aus
dem Lande der Kikonen in Henkelkrügen mitgebracht hatten,
und so verbrachten sie bei dem fröhlichen Mahle den Tag.
Jetzt erkannten sie auch am aufsteigenden Rauch und
an den Stimmen des Volkes das nahe gelegene Land der
Kyklopen und den folgenden Morgen machte sich Odysseus
mit einem Theil seiner Genossen auf, nach dem Lande hinzu-
segeln, um zu ersorscben, was für Menschen es bewohnten.
Als sie am Gestade landeten, sahen sie eine von Lorbeerbüschen
umschattete Felsenhöhle, um die sich langstämmige Fichten
und hochgewipfelte Eichen erhoben. In der Höhle hausete
ein Mann von Riesengestalt, der, einsam seine Heerde weidend,
niemals mit Andern umging, sondern für sich allein aus
frevelhafte Thaten sann. Das Scheusal glich keinem ge-
wöhnlichen Manne, sondern ragte in die Höhe, wie ein ein-
zelner waldreicher Gipfel eines Gebirges.
Odysseus erwählte zwölf seiner Gefährten und gebot
den andern, bei dem Schiffe am Meere zu bleiben. Nun
wanderte er mit seinen Freunden weiter, die Wein in einem
Schlauche und Reisekost trugen. An der Höhle angelangt,
fanden sie den Riesen nicht daheim, denn schon hatte er seine
Heerde auf die Weide getrieben. In seiner Abwesenheit be-
sahen die Griechen mit Bewunderung die Höhle: darin standen
ringsum Körbe mit Käse, Lämmer und Zicklein waren in
den Ställen, auch fehlte es nicht an Geschirren, Butten und
Kübeln zur Aufbewahrung der reichlich vorhandenen Milch.
Die Griechen zündeten Feuer an und aßen von den Käsen,
die Ankunft des Riesen erwartend. Bald erschien er mit einer
Ladung trocknen Holzes, das er mit lautem Gekrach auf die
Erde warf, daß die Griechen vor Schrecken in die Winkel
der Höhle flohen. Jetzt trieb er die Schafe und Ziegen, die
er melken wollte, in die Felsenkluft, während er die Widder
und Böcke draußen ließ: dann setzte er einen gewaltigen
Felsen vor den Eingang der Höhle, den kaum zweiundzwanzig
starke vierrädrige Wagen hätten wegschaffen können. Als der
Riese die Heerde gemelkt und an der Milch sich gelabt, auch
die übrig gebliebene in Geschirren aufbewahrt hatte, zündete
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153
Hellespont, dazu einen goldenen Becher und ein Persisches
Schwert. Nun zogen die Schaaren über die Brücken, auf
der einen das ganze Fußvolk und die Reiterei, aus der an-
dern die Dienerschaften und das Vieh. Der Uebergang dauerte
sieben Tage und sieben Nächte ohne Unterlaß. Weiter auf
dem Wege erschien dem Lerxes ein großes Wunderzeichen,
das er aber keiner Aufmerksamkeit würdigte, so leicht es
auch zu deuten war: ein Pferd brachte nämlich einen Hasen
zur Welt. Dies war leicht so zu deuten: Xerxes wollte in
aller Pracht und Herrlichkeit ein Heer gegen Griechenland
führen, und er würde an denselben Ort zurückkommen, wie
ein Hase auf der Flucht.
Die Flotte segelte an der Küste vorbei, das Landheer
aber zog die Halbinsel hinauf und wandte sich dann west-
lich, bis es in die Ebene von Doriskos kam. Diese Gegend
schien dem Aerxes recht geeignet, sein Heer zu ordnen und
zu zählen, und die Schiffe mußten während der Zählung an
der Küste anlegen. Die Zählung wurde aber auf folgende
Art bewerkstelligt. Man trieb 10,000 Mann auf einen
Fleck, drängte sie so eng als möglich zusammen und beschrieb
dann einen Kreis um sie: Hierauf ließ man die Zehntausend
heraus und zog eine Verzäunung den Kreis entlang. Nun
wurden Andre in den Kreis getrieben, allemal 10,000, bis
sie auf diese Art alle durchgezählt waren. Die Menge der
Landmacht zu Fuß betrug 1,700,000 Mann, dazu 80,000
Reiter, 20,000 auf Kameelen und Wagen; die Flotte be-
stand aus 1200 Kriegs- und 3000 Transportschiffen, welche
im Ganzen über 517,000 Mann trugen. Rechnet man dazu
nun noch die Mannschaft, welche die Griechen, die sich dem
Terxes unterwarfen, stellten, zu 300,000 Mann, so ergiebt
sich eine Zahl von mehr als 2'/» Millionen Menschen, ohne
die Diener, Köche und Weiber, welche dem Zuge folgten,
und deren Zahl sich eben so hoch belaufen haben soll. ^'/ 4c
Alle diese Völker, mehr als fünfzig, nahmen in ihrer 1
eigenthümlichen Tracht mit ihren eigenthümlichen Waffen an y
dem Zuge Theil. Unter ihnen waren ^Perser mit Tiaren^" '
und Hosen, Kissier mit Mützen, Assyrier mit geflochtenen'^ '
ehernen Helmen, Inder in baumwollenen Kleidern, Kaspier
mit Pelzen, Saranaen mit gefärbten Mänteln und hohen
äx. “? c A .
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Die Meder und Kissier drängend wüthend vor, aber eine
Menge von ihnen fiel und sie litten beträchtlichen Verlust.
Da sah der König ein, daß er Wohl viele Menschen, aber
wenig Männer im Heere hatte. Als das Treffen den ganzen
Tag gedauert hatte, und die Meder hart zugerichtet waren,
rückte Hhdarnes mit der Schaar der 10,000 Unsterblichen
vor und hoffte bald mit den Feinden fertig zu werden. Doch
auch sie richteten nichts aus, denn sie konnten in dem engen
Passe ihre kurzen Speers wenig gebrauchen und auch von
ihrer Uebermacht keinen Nutzen ziehen. Die Lacedämonier
aber fochten als tapfere und kriegskundige Männer; zu-
weilen wandten sie den Persern den Rücken und flohen;
wenn dann die Feinde ihnen nachjagten, schwenkten sie um
und rückten ihnen entgegen, wobei sie eine Menge der Perser
erschlugen, obschon sie selbst nur wenige Leute verloren. So
mußten sich auch die Perser unverrichteter Sache wieder zurück-
ziehen. Während des Handgemenges soll .Lerxes, der dem
Gefechte zusah, dreimal von seinem Stuhl aufgesprungen sein,
aus Besorgniß für sein Heer. Am folgenden Tage griffen die
Feinde an in der Hoffnung, die Griechen würden, da ihrer
so wenige wären, alle verwundet und nicht mehr im Stande
sein, einen Arm zu rühren. Aber sie standen in ihren Gliedern
und fochten, während die Phoker den Fußweg bewachten.
Auch an diesem Tage zogen sich die Perser ohne Erfolg
zurück.
Schwerlich hätten die Perser den Paß erobert, wenn
nicht ein Grieche, Ep hi altes, demckwrxesin seiner Verlegen-
heit den Fußpfad über das Gebirge verrathen und seine Lands-
leute ins Verderben geführt hätte. Dafür setzten die Griechen
in der Folge einen Preis auf seinen Kopf und Ephialtes
ward zum Lohn seines Verrathes späterhin erschlagen.
Lerxes aber nahm den Vorschlag des Ephialtes freudig
aus und ließ zur Abendzeit den Hhdarnes mit den Unsterblichen
aus dem Lager aufbrechen. Nun zogen die Perser die ganze
Nacht hindurch über das Gebirge und mit Anbruch der
Morgenröthe befanden sie sich auf der Höhe, wo 1000 schwer-
gerüstete Phoker den Pfad bewachten. Als diese das Laub
unter den Füßen der anziehenden Perser rascheln hörten und
ein großes Geräusch entstand, legten sie ihre Rüstungen an,
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legte sich am dritten Tage der Orkan, und Odysseus, von
den Wellen getragen, trieb ruhig dem Gestade von Scheria
zu. Doch hier erwarteten ihn neue Gefahren: das Gestade
war voll Klippen und Felsenhöhen, und die Landung hier
unmöglich. Die Fluth trieb ihn wider die Klippen, und seine
Gebeine wären zerschellt worden, wenn nicht Odysseus schnell
die Klippe umfaßt hätte, bis die Woge vorbei war, dann
aber schleuderte ihn die vom Ufer zurückprallende Woge in
das Meer zurück. Seine Hände waren geschunden, sein Körper
hing voll von Kieselgestein, und noch jetzt wäre er verloren
gewesen, hätte er nicht, mühsam um die Insel schwimmend,
die Mündung eines Stromes entdeckt, wo ihm endlich die
Landung gelang. Nun warf er den Schleier der Göttin ins
Meer zurück, und häufte mit den Händen in einem dichten
Gebüsch ein Lager von Blättern auf, auf dem er kraftlos
und ohnmächtig von den Gefahren und Anstrengungen in
tiefen Schlaf sank.
Auf der Insel Scheria, wo Odysseus gelandet war,
herrschten zwölf Könige, über ihnen aber waltete als Ober-
könig der Held A l k i n o o s. Am Morgen nach Odysseus
Ankunft fuhr des Königs Tochter Nausikaa auf einem mit
Maulthieren bespannten Wagen, begleitet von ihren Gespielinnen,
nach dem Ufer des Meeres, um die schmutzig gewordenen Ge-
wänder und Leibröcke ihrer Brüder und ihre eigenen zu
waschen. Als die Mädchen die Wäsche in Gruben mit den
Füßen gestampft und zum Trocknen auf den Sand am Ufer
ausgebreitet hatten, erfrischten sie sich durch ein Bad und
salbten sich mit glänzendem Oel. Nun verzehrten sie die mit-
genommene Kost und begannen Ball zu spielen, und die
muntere Nausikaa warf, als die Mädchen schon im Begriff
waren, nach Hause zu gehen, auf Athene's Antrieb, den Ball
nach einer der Gespielinnen. Sie verfehlte jedoch das Mädchen,
der Ball fiel plätschernd in das Wasser, und von dem Ge-
räusch und dem Geschrei der Mädchen erwachte der im Gebüsche
schlummernde Odysseus. Jetzt trat er nackt, von Schlamm,
Meergras und Blättern verunstaltet, hervor. Die Mädchen
flohen bei dem Anblick der fremden Gestalt entsetzt von
Stacke, Griech. Geschichte. 18. Ausl. 6
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Speere und Schilde zurücklassen, vor allen aber das tiefste
Geheimniß beobachten.
Nach dieser Verabredung kehrte Telemachos nach der
Stadt in seinen Palast zurück, wo die Freier, über die Ver-
eitelung des Mordes an dem heimkehrenden Königssohn er-
grimmt, auf neue Frevelthaten sannen.
Am andern Morgen kehrte Odysseus, der inzwischen seine
Bettlergestalt wieder angenommen hatte, mit dem Sauhirten
Eumäos nach der Stadt. Unterwegs schon erfuhr der ver-
kleidete König harte Kränkungen von einem unverschämten
Ziegenhirten, dem Melantheus, der, auf Seiten der Freier
stehend, diesen Ziegen zum Schmaus in die Stadt führte. Als
er die Beiden sah, rief er aus: „Wahrlich, das heißt recht,
ein Taugenichts führt den andern! Stets gesellt ja ein Gott
den Gleichen zum Gleichen! Was führst du nun, Sauhirt,
diesen Fresser, diesen beschwerlichen Bettler und Tellerlecker in
die Stadt, der, die Schultern an den Thürpfosten sich reibend,
um Brocken bittet! Wenn er zum Hüter eines Geheges, zum
Ausfegen der Ställe taugte, könnte er Molken trinken, und
Fett auf die Lenden gewinnen; doch zur Landarbeit wird er
keine Lust haben und lieber für seinen unersättlichen Bauch
um Futter betteln. Im Palaste des Odysseus werden ihn
die Freier mit Schemeln werfen und ihm die Rippen zer-
schmettern."
Diese und andere Schmähungen ertrug der Held mit
ruhiger Gelassenheit; bald enteilte der Ziegenhirt Melantheus
zum Palaste, und auch Eumäos und der Bettler langten nach
ihm an. Vor der Wohnung auf einem Haufen Dünger lag
ein alter Hund des Odysseus, der, vormals ein stattlicher
Jagdhund, jetzt verachtet und von Ungeziefer verzehrt da lag.
Das treue Thier erkannte sogleich den Herrn und wedelte
mit dem Schwänze, doch vermochte es aus Schwäche nicht
mehr zu ihm zu gehen y Odysseus unterdrückte heimlich eine
Thräne, der Hund aber fiel, als er seinen Herrn im zwan-
zigsten Jahre heimkehren gesehen, todt nieder.
Jetzt trat Odysseus in den Saal, und als er von Tele-
machos Speise erhalten hatte, flehete er der Reihe nach auch
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die Freier um Gaben an, die ihm auch alle von ihrem Ueber-
flusse mittheilten, nur Antinoos wies ihn mit Schmähungen
ab und warf ihn mit dem Schemel an die Schultern: doch
Odysseus duldete schweigend die Mißhandlung.
Penelope hatte indeß von Eumäos die Ankunft des viel-
gewanderten Bettlers erfahren, und wie sie jeden umherirren-
den Fremdling nach Odysseus auszuforschen pflegte, so sandte
sie auch zu dem Bettler, um sich bei ihm nach dem ersehnten
Gemahle zu erkundigen. Odysseus trug aber gegründetes Be-
denken, in seiner ärmlichen Kleidung durch die Schaar der
trotzigen Freier, die ihn erst so eben gekränkt hatten, in das
Obergemach der Königin zu gehen, und verschob daher seine
Erzählung bei der Königin auf die Zeit des Tages, wo sich
mit dem Untergange der Sonne die übermüthigen Männer
entfernen würden.
In Jthaka trieb sich ein Bettler, Jros genannt, umher,
der täglich um Speise und Trank Haus für Haus bettelte,
und auch in der Wohnung des Odysseus bei den Freiern Zu-
tritt hatte. Dieser kam jetzt, und unwillig, einen andern
Bettler an seinem Platze zu sehen, wies er den Odysseus zu-
rück und drohete ihm im Weigerungsfälle mit Faustschlägen.
Es kam von Worten zur That, und die Freier ergötzten sich,
jetzt den Kampf zwischen zwei Bettlern mit anzusehen, und
versprachen dem Sieger einen fett gebratenen Geismagen zur
Belohnung. Odysseus rüstete sich zum Kampfe, er entblößte
seine gewaltigen Schultern und Arme, daß die Freier bei dem
Anblick der kräftigen Glieder erstaunten. Der Kampf dauerte nur
kurze Zeit; denn Odysseus schlug den Jros unter dem Ohr
an den Hals, daß die Knochen zerbrachen und ein Blutstrom
seinem Munde, entquoll. Dann zog er ihn am Fuß bis auf
den Vorhof, wo er ihn an einer Mauer niedersetzte.
Als der Abend herankam, wurde Feuer angezündet, den
großen Männersaal zu erleuchten, und von neuem begann der
Lärm des Gastmahls unter den Freiern, bis sie, nachdem
Odysseus noch manche Kränkung erduldet hatte und sogar
von den dienenden Mägden geschmäht worden war, aus Tele-
machos Anmahnen sich nach ihren eigenen Wohnungen begaben.
Die Zeit ihrer Abwesenheit benutzten Vater und Sohn, die
Waffen aus dem Saale zu tragen, und auch, als Telemachos
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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Lacedämonier theilte er in 30,000 kleinere Theile. Einst
ging Lykurgos zur Zeit der Ernte durch die Felder, und als
er sah, wie die Getreidehaufen in gleichen Reihen neben
einander lagen, lächelteerund sagte: „Ganz Lakonien scheint
vielen Brüdern zu aehören, die eben erst unter einander ge-
theilt haben."
Den Gebrauch der Gold- und Silbermünzen hob Ly-
kurgos auf und führte statt derselben eisernes Geld ein.
Dieses war so schwer und von solchem Umfange, daß man
für etwa 225 Rthlr. nach unserem Gelde eine besondere
Niederlage im Hause, und um es fortzuschaffen, ein Zwei-
gespann nöthig hatte. Durch diese Maßregel wurden viele
Vergehungen, z. B. Diebstahl, Bestechung, Raub u. dgl,,
aus Sparta verbannt, aber auch Künste und Handel gänzlich
gelähmt. Die Spartaner gewöhnte Lykurgos zur größten
Einfachheit und gestattete ihnen nur den Gebrauch der unent-
behrlichsten Geräthschaften.
Am meisten suchte er der Schwelgerei durch Einführung
der gemeinsamen Mahle entgegen zu arbeiten, zu denen jeder
Spartaner einen monatlichen Beitrag von Getreide, Feigen,
Käse und Wein liefern mußte. Dabei war es streng ver-
boten, sich zuvor zu Hause satt zu essen und dann mit ge-
fülltem Magen beim Mahle zu erscheinen, und die übrigen
Tischgenossen, deren stets fünfzehn eine Tischgesellschaft aus-
machten, merkten genau auf und schalten den, welcher nicht
aß und trank und die gemeinsame Kost verachtete. Nur wer
von einem Opfer oder einer Jagd spät zurückkehrte, durfte
zu Hause speisen. Als einst der König Agis von einem
Feldzuge zurückkehrte und bei seiner Frau zu speisen wünschte,
wollte er sich seine Portion holen lassen, aber die Vorsteher
bei den Mahlzeiten schickten sie ihm nicht. Das Hauptgericht
der Mahlzeit war die schwarze Suppe oder Blutsuppe. Um
sie zu versuchen, ließ sich einst ein Pontischer König einen
Spartanischen Koch kommen. Als er die Suppe gekostet
hatte und sie unschmackhast fand, sagte der Koch: „Diese
Suppe, o König, schmeckt nur denen, die sich vorher im
Eurotas gebadet haben." Durch die Einrichtung dieser gemein-
samen Mahlzeiten zog sich Lykurgos den Haß der Reichen in
dem Grade zu, daß es einst zu einem Aufstande kam, und
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